Näher als auf dem Eiger Trail kommt man der Eiger Nordwand nicht, außer man macht sich daran, sie mit Seil und Karabiner gerüstet tatsächlich zu bezwingen. Ein abenteuerlicher Pfad führt uns über Wiesen, Schotter und manchmal puren Fels von Alpiglen bis zum Eigergletscher. Dieser Blogbeitrag ist eigentlich ein Bilderbuch, mit ganz viel „Woaaa“ zum Anschauen :).
Streckenverlauf Eiger Trail
- 8,2 gut ausgeschilderte Kilometer
- 802 Höhenmeter geht’s bergauf, 358 Höhenmeter bergab
- Wegerlebnis: 1oo%
- Keuchfaktor 40%
- Mit einer Bombenaussicht
Anfahrt von Grindelwald
Vom Bahnhof Alpiglen zeigt dir ein Hinweisschild schon den Weg zum „Eiger Trail“. Den Bahnhof erreichst du zu Fuß von Grindelwald in Gut, leichter ist es, mit der Zahnradbahn hochzufahren (kostet rund 16 CHF, Stand 2018). Diese fährt von Grindelwald alle halbe Stunde nach oben.


Vom Bahnhof Alpiglen steuern wir im Zickzackkurs über saftige Almwiesen und lichten Latschenwald bergauf direkt auf den Eiger zu.
Dann haben wir den anstrengenden Teil erst einmal hinter uns: der Weg dreht nach Westen ab und wir beginnen die lange Querung der Nordwand.


Wir laufen direkt am Fuß von 1800 Meter senkrecht über uns aufragendendem Fels, eine düstere Riesenmauer, die kaum Sonne abbekommt. Als wir in den Schatten des Eigers eintauchen, wird es so kalt, dass wir uns in Mützen und Jacken einmummeln, obwohl wir vorher im T-Shirt gelaufen sind.
Der Blick ins Tal hinunter auf Grindelwald aber auch auf die ringsum ragenden Bergberühmtenheiten wie Jungfroch, Mönch und Wetterhorn ist unglaublich.


Mitten in der Riesenmauer entdecken wir die Felsenfenster der Station Eigerwand (auf 2.866m Höhe), Kletterer sehen wir leider nicht, obwohl wir uns die Hälse verrenken. Wir wissen: Die Dimensionen sind so gewaltig, dass wir dafür ein Fernglas bräuchten, aber wir probieren es trotzdem.
Allein sind wir hier nicht unterwegs, dennoch fühlen wir uns zu keinem Zeitpunkt beengt und es gelingt uns, immer genug Abstand zu den Menschenkarawanen zu halten.
Kurz vor Ende des Eiger Trails wird es noch einmal ein bisschen anstrengend, dann geht es über blühende Wiesen und ein paar sehr interessierten Kühen vorbei zum künstlich angelegten Speichersee beim Fallbodenhubel. Hier gibt es sogar die Möglichkeit kneipen.

Der Weg hinunter zur kleinen Scheidegg ist dann nur noch Formsache – eine breite Menschenbahn, die uns heillos überfordert.
Nach einer kurzen verzweifelten Suche finden wir ein nettes Radlertrinkplätzchen etwas erhöht über dem Pass, wo wir schön sitzen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen können. Mit der Zahnradbahn geht es dann hinunter nach Lauterbrunnen.